Technik - die Kamera und das Medium Film
- Kamera: Jeder anologe oder digitale CamCorder ist prinzipiell geeignet. Empfehlenswert sind Geräte mit digitalem und analogem Video-Ein- bzw. Ausgang sowie, ganz wichtig, einem Firewire-Anschluss. Je nach Raummaßen kann es sinnvoll sein, mit einer Weitwinkeloptik zu arbeiten.
- Ton: Die Kamera sollte einen Anschluss für ein externes Richtmikrofon bzw. ein 'wireless'-Funkmikrofon besitzen, um das schwierige Problem der Akustik in den Griff zu bekommen. In der Praxis haben sich die neueren bluetooth-Mikrofone sehr bewährt: das Mikrofon kann der/die Unterrichtende am Körper tragen oder vorn auf das Pult stellen; da sich das Mikrofon immer zwischen L und SuS befindet, ist die Tonqualität in der Aufzeichnung deutlich verbessert. Ein enormer Fortschritt ist auch, dass Phasen von individueller Förderung, in denen L und SuS leise miteinander kommunizieren, gut zu verfolgen und damit für die Reflexion nach dem Unterricht zugänglich sind.
- Kamera-Position: Die Kamera sollte in der hinteren Ecke an der Fensterseite des Raumes postiert werden (evt. auch im Bereich einer Steckdose/Akku-Laufzeiten beachten); sie steht dort auf einem Stativ in Kopfhöhe der Schüler und ist in der Totale auf den (vorn agierenden) Lehrer ausgerichtet. Der "Kameramann" sollte den LCD-Bildschirm des CamCorders im Blick haben können, um zwischendurch die Filmlaufzeiten in der Mitschrift notieren zu können.
- Kamera-Roboter "Swivl" (www.swivl.com): Dieses Zusatzgerät vereinigt zwei Vorteile - 1. der Lehrende trägt einen bluethooth-Sender, der den Roboter und das darauf steckende Smartphone bzw. Tablett führt, so dass das Video-Aufnahmegerät ständig auf den Lehrenden fixiert bleibt. D. h., ein einzelner Lehrender kann sich selbst ohne die Unterstützung eines/r Kollegen/-in videografieren; 2. der zweite Vorteil besteht darin, dass der bluetooth-Sender gleichzeitig ein Mikrophon beinhaltet, das das Gesprochene überall im Klassenraum registrieren kann.
- Ansicht des Mitschnitts: Der CamCorder kann ohne große Mühe sofort an ein TV-Gerät über ein Cinch-Kabel (falls nicht vorhanden, Scart-Stecker nutzen) oder an einen PC/Laptop mit USB-Anschluss angekoppelt werden.
- Speicherung des Mitschnitts: Zum einen kann der Mitschnitt auf der Filmkassette verbleiben und von dort immer wieder präsentiert werden. Zum anderen kann der Film in einem DVD/Video-Recorder auf das entsprechende Medium übertragen und damit konserviert werden. Natürlich ist es auch, ohne besondere Computerkenntnisse, möglich, den Film auf die Festplatte eines PCs zu überspielen, dort zu bearbeiten und ihn danach auf einer CD/DVD komprimiert abzuspeichern.
- interne CamCorder-Festplatten bzw. Speicher-Chips: Die neueren Generationen von CamCordern besitzen interne Festplatten (mit einer empfindlichen Mechanik) und/oder Speicher-Chips, auf denen ausreichend Filmmaterial eingelagert werden kann. Für Aus- und Fortbildungszwecke besonders gut geeignet sind CamCorder mit Speicher-Chip, weil diese nach Beendigung der Filmaufnahmen entnommen, dem "Eigentümer" der Aufnahme überreicht und von diesem in jeden Kartenleser am eigenen Computer eingesteckt werden können. Moderne Video-Schnittprogramme erkennen den Chip sofort als externe "Kamera" bzw. externe Festplatte, so dass der "Rohfilm" in unkomplizierter Weise auf die interne Festplatte gezogen bzw. eingelesen und bearbeitet sowie betrachtet werden kann. Aus- oder Fortzubildende brauchen also nicht im Besitz eines CamCorders zu sein - ein großer Vorteil und eine enorme Vereinfachung der Videografie!! Wenn ein sofortiger Einsatz des Filmmaterials gewünscht wird, können beliebige Filmsequenzen sofort am Laptop betrachtet und diskursiv bearbeitet werden!!!
- Ausbilder des ZfsL Gelsenkirchen haben, bezogen auf ihr Kamera-Modell, für ihre ReferendarInnen eine Handlungsanleitung [90 KB] entwickelt, die beispielhaft für andere Studienseminare sein kann.
- Detaillierte Hinweise finden Sie außerdem auf der DVD "Unterricht im Diskurs".